Einfache 5000er

Wenn man schon einige Zeit Bergsteigen geht und vielleicht sogar schon den ein oder anderen 4000er bestiegen hat, kommt so gut wie immer irgendwann der Wunsch auf, einfach mal die Koffer zu packen und bei einer richtigen Expedition einen 5000er zu besteigen.

Und wie auch bei allen 4- oder 3000ern, gibt es ebenso im 5000er Bereich Berggipfel, die als relativ einfach gelten. Das bedeutet aber nicht, dass man dort das Steigeisengehen oder die Spaltenbergung lernen soll. Dies sollte in Höhen von 5.000m vorausgesetzt sein.

Die vorgestellten 5000er sind besonders gut für Anfänger geeignet, da sie keine größeren technischen Schwierigkeiten darstellen und weil die Alpen das dafür ideale Trainingsgebiet darstellen.

1. Der Elbrus (5.642m)

Der Elbrus liegt im Kaukasus und ist mit einer Höhe von 5.642m der höchste Berg Russlands sowie auch der höchste Berg Europas. Je nachdem, wo man die Grenze zwischen Europa und Asien sieht, ist entweder der Elbrus oder der Mont Blanc in den französischen Alpen der höchste Berg Europas.

Da die Südseite des Elbrus bis zu einer Höhe von ca. 4.100m mit Hütten bebaut wurde und täglich Pistenraupen bis auf eine Höhe von 5.100m fahren, gilt dieser auch als ein eher leicht zu besteigender Berg. Dies wirkt sich allerdings auch auf den Tourismus aus. Besonders an Tagen mit strahlendem Sonnenschein können hier nämlich bis zu 300 Leute gleichzeitig unterwegs sein.

Das sind die wichtigsten Infos für den Elbrus
  • Höhe: 5.642m
  • Lage: Russland/Kaukasus
  • Routen: Nordseite – Südseite
  • Erstbesteigung: 1829
Die einfachste Route auf den Elbrus

Südseite

Die Route von der Südseite bis zum Gipfel des Elbrus startet in Azau. Von dort aus kann man entweder mit der Seilbahn oder zu Fuß bis auf 3.800m zu den sogenannten Botschkis aufsteigen. Die Botschkis sind Tonnenartige Schlafunterkünfte für Bergsteiger, die das Basecamp am höchsten Berg Europas bilden.

Von den Botschkis aus geht man meistens die Akklimatisierungstouren bis auf verschiedene Höhen. Einige beliebte Orientierungspunkte dabei sind die Prijut 11 und die Pastuchov Felsen. Der Weg dorthin wird mit der Zeit zwar immer steiler, verläuft aber stetig auf breiten Pistenartigen Wegen.

Nach einer ausreichenden Akklimatisation kann man sich am Gipfeltag von den Pistenraupen bis auf 5.100m fahren lassen. Selbstverständlich ist die Strecke aber auch zu Fuß möglich. Ab dem kleinen Plateau auf 5.100m zieht sich der Weg ein wenig in die Länge und wird bis zum Gipfel hin immer steiler. Über das Gipfelplateau erreicht man dann am Ende den Gipfel des Elbrus und damit auch einen der 7 Summits.

Geschichte

Nachdem schon am 22. Juli 1829 der etwas niedrigere Ostgipfel des Elbrus erreicht wurde, bestiegen am 26. Juli 1874 die Engländer Frederick Gardiner, Florence Crauford Grove, Horace Walker und ihr Schweizer Bergführer Peter Knubel zum ersten Mal den Westgipfel des Elbrus.

2. Der Chacaltaya (5.395 m)

Der Chacaltaya liegt mitten in der bolivianischen Cordillera Real und hat einen Doppelgipfel. Dadurch, dass der Berg bis auf eine Höhe von 5.200m befahrbar ist, ist die Wanderung zum höchsten Punkt nur noch ein kleiner Spaziergang. Trotz dessen darf man die Höhe nicht außer Acht lassen, da man auf über 5.000m schnell an der Höhenkrankheit leiden kann.

Bevor der Gletscher am Chacaltaya durch die Erderwärmung teilweise vollständig geschrumpft ist, wurde dieser auch als höchst gelegenes Skigebiet der Erde bezeichnet. Seit 2009 gibt es allerdings so gut wie keine Skipisten und Flächen mehr, auf denen das Skifahren möglich ist.

Das sind die wichtigsten Infos für den Chacaltaya
  • Höhe: 5.395m
  • Lage: Bolivien/Cordillera Real
  • Routen: Von La Paz aus
Die einfachste Route auf den Chacaltaya

Von La Paz aus

Die Wanderung auf den Gipfel des Chacaltaya startet in La Paz, von wo aus man mit einem Bus ins ehemalige Skigebiet fährt. Während der gesamten Tour steht mehr die wunderschöne Landschaft, als der sportliche Reiz im Vordergrund. So hat man schon auf der Busfahrt ins Skigebiet einen faszinierenden Blick auf den Huayna Potosi.

Die Busfahrt geht bis auf 5.200m, wo die Straße allmählich endet und eine alte Berghütte des österreichischen Alpenvereins steht. Diese Hütte wird mittlerweile vom Club Andino Boliviano, dem bolivianischen Andenverein, betrieben und bietet 22 Wanderern einen Schlafplatz und Verpflegung zur Verfügung.

Von dem Punkt aus kann man in ca. 1:00h bis zum Gipfel aufsteigen. Da es zwischen den Höhen große Temperaturunterschiede geben kann, sollte eine geeignete Ausrüstung trotz der kurzen Wanderung immer dabei sein. Und auch vom höchsten Punkt aus erstreckt sich dann wieder ein unglaubliches Panorama. Unter anderem auf den Huayna Potosi, den Illimani, den Sajama und den Titicacasee.

Geschichte

Nachdem der Gletscher am Chacaltaya als das höchst gelegene Skigebiet der Welt gegolten hatte, schmolz dieser mit der Zeit immer weiter ab. Während es im Jahre 2005 immerhin noch die Hälfte des Gletschers gab, verschwand auch die letzte Hälfte innerhalb von vier Jahren vollständig durch die Erderwärmung.

3. Der El Misti (5.822m)

Der El Misti ist ein 5.822m hoher Schichtvulkan oberhalb von Arequipa in Peru. Da er kein gewöhnlicher Berg, sondern ein Vulkan ist, brach er in der Vergangenheit immer wieder mal aus. Der letzte Ausbruch ereignete sich im Jahre 1784. Die rauchenden Fumarolen, die teilweise an den Berghängen sichtbar sind deuten allerdings darauf hin, dass er auch heute noch aktiv ist.

Das sind die wichtigsten Infos für den El Misti
  • Höhe: 5.822m
  • Lage: Peru/Anden
  • Routen: Von Arequipa aus
Die einfachste Route auf den El Misti

Von Arequipa aus

Die Tour von Arequipa aus startet mit einem Geländewagen, mit dem man bis zur Aguada Blanca auf 3.400m fahren kann. Dort erreicht man einen kleinen Pfad, der bis auf eine Höhe von 4.500m führt. Da die Luft dort oben immer dünner wird, ist eine ausgedehnte Akklimatisierung vor der Tour unbedingt notwendig.

Auf 4.500m kann man je nach Bedingungen ein Zelt aufschlagen und die Nacht am Berg einlegen, um am nächsten Morgen so früh wie möglich losgehen zu können. Dann muss man nämlich im Schein der Stirnlampen über Serpentinen dem Weg bis zum äußeren Kraterrand folgen, wo man anschließend die letzten Meter bis zum Gipfel aufsteigen kann.

Geschichte

Der deutsch-peruanische General und Kartograf Clemens von Althaus war wahrscheinlich der erste Mensch, der den El Misti bestieg und ihn dabei ausgiebig untersuchte.

4. Der Kilimanjaro (5.895 m)

Der Kilimanjaro ist ein 5.895m hoher Berggipfel auf dem afrikanischen Kontinent. Mit einer Höhe von fast 6.000 Metern ist er der höchste Berg Afrikas und gleichzeitig auch einer der 7 Summits. Dies sind die jeweils höchsten Berge der sieben Kontinente. Aus diesem Grund wird er auch jedes Jahr von immer mehr Touristen, Wanderern und Bergsteigern bestiegen. Teilweise von bis zu 50.000 Menschen pro Jahr.

Die Schwierigkeiten an Afrikas höchstem Berg liegen auf keinen Fall bei der Technik, dafür aber in der Höhe. Auf über 5.500m ist die Höhenkrankheit nämlich nicht mehr selten anzutreffen und kann bei vielen untrainierten Menschen sogar tödlich enden. Da die meisten Tourenanbieter die Reisen allerdings auf mehrere Tage verteilen, hat der großteil der Wanderer genügend Zeit, um sich für die Höhe akklimatisieren zu können.

Das sind die wichtigsten Infos für den Kilimanjaro
  • Höhe: 5.895m
  • Lage: Afrika/Tansania
  • Routen: Northern Circuit - Rongai Route - Lemosho Route - Umbwe Route - Machame Route - Marangu Route
  • Erstbesteigung: 1889
Die einfachste Route auf den Kilimanjaro

Marangu Route

Die Marangu Route oder auch Coca Cola Route genannt ist die einfachste Route, die zum Gipfel des Kilimanjaro führt. Das liegt vor allem daran, dass man während der Tour im Gegensatz zu allen anderen Routen in kleinen Holzhütten schlafen kann und kein Zelt mitschleppen muss. In den Hütten gab es sogar Cola, weshalb diese Route auch Coca Cola Route genannt wird.

Die Tour startet am Marangu Gate und führt am ersten Tag zum Mandara Camp. Wie an den meisten Tagen dauert auch hier die Tour zwischen 4:00h und 6:00h. Vom Mandara Camp aus geht es am nächsten Tag weiter bis zum Horombo Camp auf 3.720 m. Nach einer weiteren Nacht in diesem Camp kann man eine Akklimatisierungstour zum Mawenzi Camp machen und von dort aus wieder zurück ins Horombo Camp absteigen.

Die gleiche Strecke legt man am Tag danach wieder zurück und steigt noch ein Stück weiter zur Kibo Hut auf, von wo aus man am letzten Tag den Gipfelsturm auf den Gipfel des Kilimanjaro in Angriff nehmen kann. Im Gegensatz zu den anderen Routen ist diese Landschaftlich nicht so beeindruckend, ist mit einer Gesamtlänge von ca. 70km dafür aber auch die kürzeste Route zum Gipfel.

Geschichte

Nachdem die ersten Besteigungsversuche des Kilimanjaro durch den deutschen Entdecker Karl Klaus von der Decken in den Jahren 1861 und 1862 fehlgeschlagen waren, erreichten der Leipziger Bergsteiger, Geograph und Forscher Hans Meyer mit dem österreichischen Alpinisten Ludwig Purtscheller im Jahre 1889 als erste Menschen den Gipfel.

5. Der Damavand (5.610 m)

Der Damavand ist mit 5.610m der höchste Berg des Iran und des Elbrus-Gebirge. Der Berg ist vor allem durch die Höhe anspruchsvoll, benötigt jedoch keinerlei Kletterausrüstung, um bis zum Gipfel zu gelangen. Auch auf die Mulitreiber, die die Gepäckstücke zum nächsten Lager bringen möchten, kann man verzichten, sodass man aus eigener Kraft zum Gipfel aufsteigt.

Das sind die wichtigsten Infos für den Damavand
  • Höhe: 5.610m
  • Lage: Iran/Elbrus-Gebirge
  • Routen: Südroute - Nord-Ost Route
  • Erstbesteiger: Abu Dolaf Kazraji
Die einfachste Route auf den Damavand

Südroute

Der Start dieser Tour ist Teheran, von wo aus man mit einem Bus nach Polur fährt. Dort befindet sich ein großes Gebäude der iranischen Bergsteigerföderation und eine Kletterhalle, in der viele Höhlenkletterer aus der Region trainieren gehen. Von Polur aus muss man ein weiteres Stück mit dem Geländewagen bis auf 3.000m fahren.

Dort befindet sich auf dem Parkplatz eine Moschee, in der man als Tourist sogar schlafen kann. Nach der ersten Nacht geht es dann weiter nach oben. Wer möchte, kann hier sein Gepäck den Einheimischen abgeben, welche es mithilfe von Maultieren nach oben tragen lassen. Über einen Schuttweg führt der Weg die nächsten Stunden bis auf 4.200m zur großen Berghütte. Hier hat man die Möglichkeit viele neue Menschen mit den verschiedensten Nationalitäten kennenzulernen.

Am nächsten Morgen muss man früh aufstehen, um rechtzeitig losgehen zu können. Dort oben ist es kalt und windig, meistens liegt im Gipfelbereich sogar Schnee, weshalb man sich unbedingt warme Sachen anziehen sollte. Vorbei an Wasserfällen und einer Mond ähnlichen Landschaft geht es zum Schluss dann noch die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel.

Geschichte

Im Jahre 1970 scheiterte der Extrembergsteiger Reinhold Messner dabei, den Damavand im Winter zu besteigen. Etwas später, im Jahre 2014, gelang dem Extrem-Einradfahrer Lutz Eichholz ein neuer Weltrekord. Er bestieg den Damavand und fuhr den kompletten Weg mit einem Einrad wieder ab.

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