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Alpenüberquerung

Für jeden Outdoorfan und Bergenthusiasten ist es ein Traum, die Alpen einmal im Leben zu Fuß überquert zu haben. Geprägt von wilden Landschaften, malerischen Nationalparks und kristallklaren Bergseen, wandert man während der Alpenüberquerung durch faszinierende Bergwelten und entdeckt dabei unglaubliche Orte.

Über 10 verschiedene markierte Routen führen über die Alpen. Sie alle unterscheiden sich in ihrer Länge, den zurückzulegenden Höhenmetern, der Schwierigkeit und der Popularität. Während die eine sehr anspruchsvoll und kaum begangen ist, beeindruckt die andere durch ihre Vielfalt und die verschiedenen Menschen, die man dabei trifft. Erfahre hier alles Interessante über die Alpenüberquerung, speziell auf der bekanntesten Route, dem Fernwanderweg E5.

Die verschiedenen Routen der Alpenüberquerung

Alpenüberquerung

Die Alpen sind das höchste Gebirge in Mittel- und Südeuropa und lassen sich auf zahlreiche Routen überqueren. Neun dieser Routen gehören zu den bekanntesten Wanderungen. Sie unterscheiden sich nicht nur in ihrer Länge und Schwierigkeit, sondern auch im Ausgangspunkt sowie dem damit verbundenen Ziel.

Das besondere dabei ist, dass man sich die nach den eigenen Vorlieben angepasste Route aussuchen kann. Während die eine von vielen Leuten begangen wird und man dabei viele gleichgesinnte Naturfreunde kennenlernt, ist die andere das genaue Gegenteil.

Die verschiedenen Routen über die Alpen

Oberstdorf nach Meran: 180km Oft begangen
München nach Venedig: 550km Oft begangen
Berchtesgaden nach Lienz: 130km Weniger oft begangen
Salzburg nach Triest: 500km Weniger oft begangen
Garmisch-Partenkirchen nach Brescia: 400km Selten begangen
Kufstein nach Verona: 440km Weniger oft begangen
Bodensee nach Gardasee: 376km Weniger oft begangen
Bayrischzell nach Belluno: 370km Selten begangen
Bodensee nach Airolo: 185km Weniger oft begangen


Über zehn unterschiedliche Routen führen über die Alpen. Die meist begangene und oft auch als die klassisch überlaufene E5 bezeichnete Route ist die Wanderung von Oberstdorf nach Meran. Da sie die populärste Route ist, stellen wir sie dir in diesem Beitrag etwas genauer vor.

Von Oberstdorf nach Meran

Die Alpenüberquerung auf dem E5 nach Meran

Die Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran führt über den Fernwanderweg E5 und ist die vermutlich meist begangene Route über die Alpen. Insgesamt 180km, 19.000 Höhenmeter und eine Höhe von maximal 2.995m werden bei dieser wunderschönen Wanderung in 8 Etappen zurückgelegt. Zwar wird die Tour auch als die klassisch überlaufene Route bezeichnet, ist landschaftlich aber mindestens genau so reizend wie die anderen.

Je nachdem, wie gut du trainiert und körperlich fit bist, kannst du den Fernwanderweg E5 auch in weniger Etappen zurücklegen. Ebenso, wie du dir deine Unterkünfte während der Tour auch selber zusammensuchen kannst. Die hier aufgezeigten Etappenziele sind jedoch so aufgeteilt, dass sie von der Länge und Schwierigkeit her machbar sind und in einen klassischen Urlaubszeitraum“ passen, können jedoch nach Belieben auch ausgetauscht werden.

Etappe 1: Oberstdorf - Kemptner Hütte

Die erste Etappe der Alpenüberquerung auf dem E5 führt in 4-5 Stunden und mit einem Höhenanstieg von 1.100m von Oberstdorf bis zur Kemptner Hütte. Diese liegt mitten in den Allgäuer Alpen auf wunderschönen Grashängen und ist von vielen 2000ern umgeben.

Etappe 2: Kemptner Hütte - Memminger Hütte

Am nächsten Tag überschreitest du die Grenze von Deutschland und Österreich und legst dabei eine Strecke von ca. 14 Kilometern mit einem Höhenanstieg von 1.200m in ungefähr 8 Stunden zurück. Auf dieser Etappe kannst du die Strecke von Bach bis zur Materialseilbahn der Memminger Hütte auch mit einem Bus oder Taxi zurücklegen, das die Gehzeit auf 5 Stunden reduzieren würde.

Nach dem anstrengenden Anstieg kannst du hier oben mit etwas ganz besonderem rechnen. Mit etwas Glück begegnest du an der Memminger Hütte Steinböcken, die sich dort vor einigen Jahren wieder angesiedelt haben.

Etappe 3: Memminger Hütte - Zams

Am dritten Tag der Tour heißt es zunächst wieder absteigen. Von der Memminger Hütte aus geht es vorbei an wunderschönen Bergseen und atemberaubenden Ausblicken in 14,5km und einem Abstieg von 1.800m in 5,5 Stunden bis nach Zams. Dort hast du die Möglichkeit in einem Hotelbett zu schlafen oder ein gemütliches Zimmer in einem der zahlreichen Gasthöfe zu nehmen.

Hier lässt sich der Abend dann gemütlich im kleinen Örtchen verbringen, in dem du ein wenig in das Leben der Einheimischen eintauchen kannst.

Etappe 4: Zams - Braunschweiger Hütte

Auf der vierten Etappe der Alpenüberquerung verlässt du die Lechtaler Alpen und steigst allmählich in 7 Stunden und 1.350 Höhenmeter in den Ötztaler Alpen bis zur Braunschweiger Hütte auf 2.758m auf. Diese Etappe ist mit die schönste der gesamten Alpenüberquerung, da sich dir auf den höchsten Punkten einmalige Blicke auf die gesamte Gletscherwelt und die hohen Berge der Ötztaler Alpen bieten.

Darunter befindet sich beispielsweise auch die Wildspitze, der zweithöchste Berg Österreichs.

Etappe 5: Braunschweiger Hütte - Zwieselstein

Nachdem du am Tag zuvor schon einige Blicke auf die gewaltige Gletscherwelt genießen konntest, führt der Weg am fünften Tag über einen langen Zeitraum auf einer Höhe von 2.800m entlang. Dabei hast du fast die gesamte Zeit die Gletscherwelt der Ötztaler Alpen im Blick und kannst in 6 Stunden und einer Länge von 16,5 Kilometer nach Zwieselstein wandern.

Etappe 6: Zwieselstein - Moos

Nachdem du in Zwieselstein angekommen bist, wanderst du immer weiter durch das wunderschöne Ötztal in 7,5 Stunden bis zur Pfandleralm, wo du deine letzte Nacht der gesamten Alpenüberquerung zu Fuß verbringst.

Etappe 7: Moos - Pfandleralm

Die Tage im Ötztal sind vorbei und du verlässt es in ca. 7 Stunden. Statt dem Ötztal, wanderst du in den letzten Etappen durch das mindestens genauso schöne, aber einsamere Passeiertal bis zur Pfadleralm. Dort kannst du dann noch einmal das Hüttenleben genießen, bevor es am nächsten Tag in Richtung Meran, dem Ziel der Alpenüberquerung geht.

Etappe 8: Pfandleralm - Meran

Der letzte Tag der Alpenüberquerung zu Fuß steht an. Dabei erwarten dich nochmal 9 bis 10 Stunden Fußmarsch sowie 1.800 Höhenmeter, die du bis zum wunderschönen italienischen Dorf Meran zurücklegen musst. Wenn dir diese Strecke zu lang ist oder du schon am Ende deiner Kräfte bist, kannst du auch nochmal einen Zwischenstopp in der Hirzer Hütte einlegen.

Wenn du jedoch schon das Ziel vor Augen hast, erreichst du am Nachmittag Meran, die wunderschöne Kurstadt, in der du mit einem mediterranen Flair belohnt wirst.

Training für die Alpenüberquerung zu Fuß

Vorbereitung für die Alpenüberquerung

Auch wenn die Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran durch die Bezeichnung des überlaufenen Klassikers als sehr einfache Tour abgestempelt wird, sollte man sich wie auch bei jeder anderen Bergtour richtig darauf vorbereiten.

Neben einer allgemein körperlichen Fitness, die du von Grund aus schon mitbringen solltest, musst du den Fokus bei deinem Training vor allem auf die Ausdauer und Kondition legen. Da du während der Alpenüberquerung im Hochgebirge unterwegs bist, wo auch in seltenen Fällen schonmal auf 2.800m die Höhenkrankheit eintreten kann, ist ein gezieltes Konditionstraining sehr wichtig.

Das vermutlich beste, was du vor der Alpenüberquerung als Training machen kannst, ist das Wandern selbst. Ob du dabei im Flachland oder im Gebirge unterwegs bist, spielt zunächst keine Rolle. Packe dir deinen Rucksack einfach mit ein paar Dingen zusammen und erkunde deine Heimat mit etwas mehr Gewicht auf dem Rücken. Durch das regelmäßige Wandern baust du eine gute Grundkondition auf und gewöhnst deinen Körper auch an die zusätzliche Belastung.

Ideal wäre es, wenn du während deinen Wanderungen viele Höhenmeter zurücklegen kannst. 19.000 Höhenmeter in acht Tagen sind schon eine ordentliche Hausnummer. Die steilen Anstiege erfordern einiges an Kraft und können dich je nach Kondition auch mal aus der Fassung bringen. Wenn du dich im Vorfeld jedoch schon darauf vorbereitet hast, kannst du im Nachhinein selbst während den steilen Anstiegen die faszinierende Landschaft der Alpen genießen.

Was außerdem von Vorteil ist, ist, wenn du regelmäßige Sporteinheiten in deinen Alltag einbaust. Gehe dafür nach der Arbeit einfach mal klettern, bouldern, schwimmen oder laufen.

Ausrüstung für die Alpenüberquerung

Auch die Ausrüstung auf einer wochenlangen Wanderung muss stimmen. Auf einer Strecke von über 180km wirst du schon nach wenigen Stunden das Gewicht des Rucksacks spüren. Daher solltest du beim Packen so gut wie möglich ausmisten und jeden Gramm sparen, der es zulässt.

Was besonders wichtig bei der Ausrüstung für die Alpenüberquerung zu Fuß ist, dass du diese schon im Vorfeld testest und benutzt, damit du dich zum einen an die Gegenstände gewöhnen kannst, und zum anderen mögliche Fehler oder Defekte rechtzeitig auswechselst. Damit bist du dann nicht nur im Umgang mit den Geräten besser vertraut, sondern wirst auch während der Wanderung keine bösen Überraschungen erleben.

Richig planen, um nicht zu versagen

Die Alpenüberquerung planen

Die richtige Planung ist das wichtigste bei der Alpenüberquerung. Ohne eine gezielte Planung würde nichts funktionieren. Mithilfe dieser 3 Schritte schaffst du es, die Alpenüberquerung zu Fuß von Oberstdorf nach Meran richtig zu durchdenken.

  1. Schreibe die wichtigsten Dinge auf. Wie verläuft die Route?, was musst du während der Tour beachten?, in welchen Hütten kannst du schlafen?, wie viele Tage wirst du unterwegs sein?, wo gibt es Notunterkünfte, in denen du zur Not biwakieren kannst? usw...
  2. Plane jeden Tag voraus. Wenn du die wichtigsten Fragen beantwortet hast, solltest du die Tage vorausplanen. Setze dich auch in den Hütten abends nochmal an den Tisch, bestelle einen Almdudler und plane den nächsten Tag. Wichtige Fragen, die du dir dabei stellen kannst, sind zum Beispiel: Wann stehst du morgen auf?, Um wie viel Uhr gehst du los?, Wer trägt was?, Hast du noch genug Essen, oder musst du dir morgen eine Lunchbox machen?, Wie wird das Wetter? (Wenn gerade kein Internet vorhanden ist, stehen die Hüttenwirte immer gerne zur Hilfe und geben die voraussichtliche Wettervorhersage weiter)...
  3. Die wichtigsten Dinge zuerst. Kümmere dich erstmal um die wichtigsten Dinge. Fragen wie: Habe ich noch genug Speicherplatz auf meiner Kamera?, kann man sich am Ende immer noch stellen. Zuerst ist es aber wichtig, dass du dir einen gewissen Plan machst, um dich während der Tour auch an den Zeitplan halten zu können.

Häufige Fragen

Wann ist die beste Zeit für eine Alpenüberquerung zu Fuß?

Die beste Reisezeit für die Alpenüberquerung ist von Juni bis Ende September. Je nachdem, wie die Vorhersagen sind, kann es vor und nach dieser Zeit in höheren Lagen der Alpen schon zu Schneefällen und gefrierendem Regen kommen, die die Alpenüberquerung um einiges erschweren würden.

Wie groß muss der Rucksack für die Alpenüberquerung sein?

Der Rucksack für die Alpenüberquerung zu Fuß sollte ein Volumen von etwa 35 - 40 Liter haben. Mit dieser Größe kann man die wichtigsten Dinge mitnehmen und kommt nicht in Versuchung, unnötige kleine Gadgets mitzunehmen.

Wie viele Tage dauert die Alpenüberquerung?

Die Alpenüberquerung von Oberstdorf bis nach Meran über den E5 dauert in der Regel zwischen 8 und 10 Tagen. Je nachdem, wie fit du bist, brauchst du entweder länger oder kürzer.

Wie fit muss man für die Alpenüberquerung sein?

Eine gute Grundkondition ist für die Alpenüberquerung sehr wichtig, da man an manchen Tagen über 15km weit wandern muss. Hinzu kommen noch die steilen Anstiege und insgesamt 19.000 Höhenmeter, die zurückgelegt werden, weshalb ein Ausdauertraining wenige Wochen vorher von Vorteil ist. In den Bergen ist allerdings jeder auf sich alleine gestellt und muss selbst entscheiden können, was er sich zutraut.

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