Alpines Notsignal - Das ist bei einer Notlage in den Bergen zu tun

Immer wieder passiert es, dass Wanderer oder Bergsteiger in den Bergen in Notsituationen geraten. Dann ist es besonders wichtig, auf sich aufmerksam machen zu können, wenn die Bergwacht in der Nähe ist. Denn auch sie müssen aus mehreren hundert Metern Entfernung erkennen können, ob sie bei der richtigen Person landen. Und selbst wenn man nicht in Not ist, kann man der Bergwacht bei der Suche nach den Verletzten helfen. Wie ein alpines Notsignal dabei hilft und wie es funktioniert, erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist ein alpines Notsignal?

Ein alpines Notsignal ist ein Signal bzw. ein Hilferuf, den man bei Notlagen in den Bergen anwendet. Dabei kann es sich entweder um ein optisches Signal oder ein akustisches Signal handeln. Besonders für die Bergwacht sind alpine Notsignale hilfreich, wenn sie auf der Suche nach verunglückten Bergsteigern sind.

Alpine Notsignale können allerdings auch übers Handy abgesetzt werden. Dies sollte meist der erste Hilferuf sein, mit dem man sich an die Bergwacht wendet. Um die richtigen Notstellen zu erreichen, gibt es verschiedene Rufnummern, die man im Falle eines Unglücks anrufen muss. Wenn die Signale übers Handy jedoch aus den verschiedensten Gründen nicht abgesetzt werden können, muss man auf andere Methoden zurückgreifen.

Warum sind alpine Notsignale so wichtig?

Wer in den Bergen unterwegs ist, befindet sich inmitten der rauen Natur. Dort, wo es keine Infrastrukturen oder Verkehrsmöglichkeiten gibt. Manche Wanderungen sind sogar so exponiert und ausgesetzt, dass sie mehrere Wochen lang von keinen Menschen begangen werden. Daher ist es vor allem dort gefährlich, wenn man in brenzlige Situationen gerät. Da man in den ersten Momenten häufig auf sich alleine gestellt ist, muss man verschiedene Signale kennen, mit denen man sich selbst das Leben retten kann.

Leider verlassen sich noch immer viele Wanderer und Bergsteiger auf ihr Smartphone, mit dem sie im Falle eines Notfalls die Bergwacht anrufen können. Häufig passiert es jedoch, dass man in den Bergen keinen Empfang hat oder das Smartphone bei Unglücken zu Schaden gekommen ist. Um auch in solchen Situationen richtig handeln und ein alpines Notsignal absetzen zu können, muss man sich schon vor der Tour damit auseinandergesetzt haben.

Notruf absetzen

Nachdem man Erste-Hilfe geleistet hat, sollte man so schnell wie möglich einen Notruf absetzen. Dies ist noch immer die einfachste Methode, um sich an die Bergwacht zu wenden. Falls man sich an keine Nummern der Bergwacht mehr erinnern kann, hat man immer die Möglichkeit, in Europa die vereinheitlichte Notrufnummer 112 zu wählen.

Besser ist es jedoch, wenn man die Notrufnummern der Bergwacht im Handy gespeichert hat und dadurch nur noch die jeweilige Nummer auswählen muss. Dies geht nicht nur viel schneller, sondern man wendet sich damit auch direkt an die für die Rettung verantwortliche Stelle.

Notrufnummern für Unfälle in den Bergen

Österreich: 140   Bergrettungsnotrufnummer
Schweiz: 144/1414   Bergrettung/Schweizerische Rettungsflugwacht
Italien/Südtirol: 112   Einsatzzentrale der Bergrettung
Frankreich: 15   Rettungsleitstelle in Chamonix

Wenn man mit der Rettungsstelle verbunden ist, sollte man ganz ruhig bleiben. Auch wenn man sich keine der Fragen merken kann, werden die dafür zuständigen Personen am Telefon dafür sorgen, dass sie alle wichtigen Informationen zusammenbekommen.

Generell ist es jedoch hilfreich für die Bergwacht, wenn man sich schon vor der Tour Informationen raussucht. Dann kann man die Fragen einfacher und genauer beantworten und trägt damit einen großen Teil dazu bei, dass die Bergwacht das Gebiet besser eingrenzen kann.

Wichtige Fragen, die du am Anruf beantworten kannst, sind:

Auf welchem Berg bist du unterwegs, welche Route seid ihr gegangen, eventuell auch noch wie eure Koordinaten sind und auf welcher Höhe ihr euch befindet. Dies sind die Informationen, die du immer zuerst rausgeben musst. Denn im Falle eines Kontaktabbruchs, Beispielsweise durch den schlechten Empfang, hat die Bergwacht zumindest eine grobe Richtung, in der sie suchen muss. Hilfreich dazu sind auch noch Beschreibungen der Umgebung. Was du siehst und woran die Bergwacht euren Standort erkennen könnte.

Des Weiteren kannst du am Handy auch noch sagen, was passiert ist, wie viele Verletzte es gibt, eventuell sogar was für Verletzungen vorliegen und wie das Wetter ist. Dies ist eine hilfreiche Info für die Bergwacht, um entscheiden zu können, ob sie mit dem Helikopter fliegen können oder nicht.

Wie funktioniert das alpine Notsignal?

Falls ein Notruf mit dem Smartphone nicht möglich sein sollte oder man auf sich aufmerksam machen möchte, muss man das alpine Notsignal nutzen. Dies kann man entweder über akustische Signale (bsp. Rufen oder Pfeifen) oder optische Signale (bsp. Lichtzeichen oder Winken) absetzen.

Für das alpine Notsignal geht man im Minuten Takt vor.

  • In der ersten Minute setzt man 6 Signale. Beispielsweise sechs Rufe oder sechs Lichtzeichen.
  • Anschließend lässt man eine Pause in der zweiten Minute.
  • Und in der dritten Minute setzt man wieder 6 Signale...

Dies setzt man so lange fort, bis man Antwortzeichen auch in optischen oder akustischen Signalen bekommt.

Um zu bestätigen, dass man die Antwort erhalten hat und Hilfe braucht, geht man im gleichen Schma vor, nutzt dafür aber nur 3 Signale.

  • 1. Minute = 3 Signale
  • 2. Minute = Pause
  • 3. Minute = 3 Signale...

Yes or No?

Wenn man mit der Bergwacht Kontakt aufgenommen hat und sich der Helikopter in Sichtweite befindet, gibt es ein weiteres internationales Notsignal. Dafür kommuniziert man über zwei Positionen mit dem Piloten und kann so wichtige Infos weitergeben, wie Beispielsweise, ob man eine verletzte Person in der Gruppe hat.

Yes: Um mit Ja zu antworten, stellt sich eine Person mit geschlossenen Beinen aufrecht hin. Währenddessen hält sie ihre beiden Arme seitlich nach oben, um mit ihnen ein Y zu bilden.

No: Falls man nicht betroffen ist, stellt sich eine Person mit geschlossenen Beinen aufrecht hin, hält den rechten gestreckten Arm nach oben und sinkt den gestreckten linken Arm seitlich nach unten. Dadurch bildet sie die Diagonale Linie des Buchstaben N.

Allgemein gilt: Wer mit Yes antwortet, braucht Hilfe, während die Bergsteiger, die mit No antworten, in keiner Notlage sind.

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