Ortler

Mit einer Höhe von 3.905m ist der Ortler der höchste Berg der italienischen Provinzen Südtirol und Tirol. Er gehört zu den Ortler-Alpen, einer Gebirgsgruppe der südlichen Ostalpen und bildet mit fast 4.000m den Hauptgipfel des Gebirges. Schon seit der Erstbesteigung gehört der Ortler zu den bekanntesten Bergen der Alpen und ist so gut wie jedem Bergsteiger ein Begriff.

Seine Bedeutsamkeit hat der 3.905m hohe Berg teilweise auch durch seine Nordwand erhalten, die die größte Eiswand der Ostalpen ist. Da der Ortler stark vergletschert ist, sind auch die Routen bis zum Gipfel sehr anspruchsvoll. Daher benötigen Bergsteiger eine gewisse Erfahrung sowie Schwindelfreiheit und Trittsicherheit.

Nach einem sehr langen und kräftezehrenden Aufstieg über eine der vielen Routen, erwartet Sie am Gipfel neben dem einzigartigen Gipfelkreuz auch ein wunderschönes Panorama. Dieses reicht über unzählige Berggipfel und Täler bis zu den höchsten Bergen Südtirols.

Anreise zum Ortler

Mit dem Auto

Wenn Sie mit dem Auto zum Ortler anreisen möchten, müssen Sie zu Beginn von München aus über Rosenheim und Innsbruck auf dem Brennerpass bis nach Meran fahren. Dort angekommen, führt Sie die Schnellstraße Mebo ins Vinschgau, wo die Bergtour in Sulden startet.

Mit der Bahn

Auch die Anreise mit der Bahn gestaltet sich als sehr angenehm und unkompliziert. Fahren Sie dafür aus Österreich, Schweiz oder Deutschland bis ins Vinschgau, den obersten Teil des Etschtals. Dort ist der Bahnhof Landeck zu Beginn das Ziel, wo man anschließend aussteigt und mit dem Bus bis nach Sulden fahren kann.

Mit dem Bus

Da Sulden im Vinschgau gut für den öffentlichen Verkehr erschlossen ist, eignet sich auch die Anreise mit dem Bus. Am einfachsten fährt man vom Bahnhof Landeck aus mit einer der Buslinien bis nach Sulden. Dort angekommen, startet die Wanderung bereits mit den ersten Metern in Richtung Payerhütte.

Allgemeines

Es gibt viele Sagen und Mythen rund um den Ortler, der im bekanntesten Mythos als weißer Riese beschrieben wird. Nachdem der 3.905m hohe Berg vom Stilfser Zwerg bezwungen worden sei und in einem Gedicht verspottet wurde, soll er, der Sage nach, in Eis und Schnee erstarrt sein.

Des Weiteren, so eine andere Sage, floh im Jahre 1881 ein Bär vor Jägern über Trafoi. Das Gletscherbecken, das auch heute noch als Bärenloch bezeichnet wird, bekam seinen Namen durch ein Bärenskelett, das dort im Eis vergraben war. Der Sage nach stammt das gefundene Bärenskelett von dem Bären, der über Trafoi geflohen sei.

Geschichte

Nachdem im Jahre 1804 Erzherzog Johann von Österreich durch Tirol reiste und dabei den Ortler entdeckte, beauftragte er den Beamten Johannes Gebhard, die Erstbesteigung des Berges zu organisieren. Während seiner Suche stieß er auf die beiden Bergsteiger Johann Leitner und Johann Klausner aus dem Zillertal und bat einigen Bauern zusätzlich Geld dafür an, einen Weg zum Gipfel ausfindig machen zu können. Nach einigen schon zuvor gescheiterten Besteigungsversuchen, brachen die Bergsteiger auch den sechsten Versuch ab.

Am 26. September stellte sich Josef Pichler bei Johannes Gebhard vor. Er wollte nur im Falle einer erfolgreichen Besteigung honoriert werden und konnte deswegen noch am selben Tag mit den beiden erfahrenen Bergsteigern Leitner und Klausner in Richtung Gipfel aufsteigen.

Josef Pichlers Plan war es, den Ortler über eine sehr schwierige und gefährliche Route von Trafoi aus zu besteigen. Obwohl diese so anspruchsvoll war, erreichten noch am 26. September alle drei Bergsteiger erfolgreich den Gipfel des Ortlers. Belohnt wurden sie jedoch nicht mit einem wunderschönen Gipfelpanorama, sondern mit sehr schlechten Wetterverhältnissen, weshalb der darauffolgende Abstieg schnell erfolgte.

Die Route, für die sich die Erstbesteiger entschieden haben, wurde später nur sehr selten wiederholt und gilt auch heute noch als sehr gefährlich.

Diese Routen gibt es

Normalweg

Die Tour über den Normalweg startet auf dem Parkplatz in Sulden direkt hinter der Kirche. Von dort aus wandert man zu Beginn über den Weg Nummer 4 durch den Wald bis zur Moräne des Marltferners. Hinter der Moräne führt Sie der Weg anschließend über einen Grashang immer weiter bergauf, bis Sie schließlich die Tabaretta Hütte erreicht haben und von dieser aus bis zur Payerhütte gelangen.

An der Payerhütte angekommen, müssen Sie über die Nordwestflanke der Tabarettaspitze durch felsiges Gelände bis zur sogenannten „Wandl“ aufsteigen. Anschließend geht es weiter durch einige Felspassagen und ein kleines Gratstück durch die Eisrinne bis zum Lombardi Biwak auf 3.350m. Sobald man dieses hinter sich gelassen hat, steigt man auf dem Tschierfegg über ein Steilstück von ca. 35° bis zum Gipfel auf.

Ortler Besteigung über den Hintergrat

Wenn Sie den höchsten Berg Tirols über den Hintergrat erreichen möchten, müssen Sie zunächst vom Parkplatz der Seilbahn am Talende aus über einen Fahrweg bis zur Bergstation der Seilbahn aufsteigen und über den Steig Nummer 2 bis zur Hintergrathütte weitergehen.

Dort angekommen, empfiehlt es sich eine Rast einzulegen, bevor es anschließend über den Steig auf einem flachen Stück bis zur Moräne des Suldenferners geht. Von hier aus führt der Weg weiter durch eine Rinne, einen Kamin und durch viel loses Gestein mit Geröll bis zu einem Firngrat.

Diesen überklettert man, sodass man hinter dem Firngrat über weitere Felsen, Grate und Felszacken den Gipfel des Ortlers erreicht.

Besteigung über den Tabaretta Klettersteig

Wenn Sie sich für die Route über den Tabaretta Klettersteig entschieden haben, müssen Sie zunächst vom Parkplatz in Sulden hinter der Kirche bis zur Tabarettahütte aufsteigen. Dort können Sie eine Nacht verbringen und am nächsten Tag den Wegweisern bis zum Tabaretta Klettersteig folgen.

Der weitere Wegesverlauf führt über den Klettersteig bis zum Ausstieg, wo man anschließend auf einem flachen Schuttgelände bis zum Grat aufsteigen kann. Auf dem Grat führt dann das letzte Stück über den Normalweg bis zur Payerhütte, von der aus man den Gipfel erreicht.

Durch die Ortler Nordwand

Das alpinistischste Highlight, gleichzeitig aber auch die anspruchsvollste Route am Berg ist die durch die Ortler-Nordwand. Der Ausgangspunkt dieser sehr anspruchsvollen Tour ist die Tabarettahütte, von der aus man zu Beginn in westlicher Richtung über einen Steig bis zum Tabaretta Klettersteig und anschließend weiter bis zum Marltferner aufsteigt. Dort befindet sich der Einstieg in die Nordwand, durch die man im 1- Schwierigkeitsgrad den Gipfel erreicht.

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