Wanderung zum Prinz Luitpold Haus

Nachdem ich bereits einige Tage in den Allgäuer Alpen verbracht und wunderschöne Berge wie das Nebelhorn bestiegen hatte, war ich auf der Suche nach einer neuen Tour. Ich wollte die vom Tourismus geprägten Orte hinter mir lassen und das wunderschöne Allgäu von einer ganz anderen Seite aus erkunden.

Nach einiger Recherche stoß ich auf das Prinz Luitpold Haus am Fuße des Hochvogels. „Idyllische Bergtour, vergleichsweise selten begangen“ - Älteren Tourenberichten zur Folge war das die Tour, nach der ich gesucht hatte, also stand mein nächstes Ziel fest. Gestartet bin ich an der Schwarzenberghütte, von der aus ich am frühen Morgen zum Giebelhaus absteigen musste. Bereits auf diesem Abschnitt begleiteten mich neben dem wunderbaren Wetter traumhaft schöne Ausblicke auf die schönsten Allgäuer Gipfel.

In Gedanken verloren, verging die Zeit wie im Fluge, sodass ich nach gefühlt wenigen Minuten das Giebelhaus erreichte. Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt - Denn ich stand ganz einsam in einem wunderschönen Tal umgeben von einigen Kühen an einer eigentlich sehr gut besuchten Berghütte. Mit Blick auf einige rot schimmernde Gipfel, stand ich kurze Zeit nur da und genoss das leise Läuten der Kuhglocken.

Auch an diesem Tag führte mich der Weg zu Beginn, ähnlich wie bei der Laufbacher Eck-Besteigung, in Serpentinen über eine asphaltierte Straße bergaufwärts. Dabei baten sich mir immer wieder spektakuläre Blicke auf die zerklüfteten Gipfel und Felswände, die wie eine riesige Mauer aus den Baumwipfeln emporragen. Doch nicht nur das - Auf der Wanderung zum Prinz Luitpold Haus passierte ich einen wunderschönen Wasserfall und konnte teilweise scheue Gämsen sehen, während ich immer tiefer in's Bärgündeletal wanderte. Eins war sicher: An diesem Ort kann man zur Ruhe kommen und abseits der Touristen die Allgäuer Alpen genießen.

Nach etwa einer Stunde Aufstieg über die asphaltierte Straße, erreichte ich die Talstation der Materialseilbahn, an der es eine kleine Abzweigung gibt. Dort führt der Weg zum Prinz-Luitpold-Haus links entlang über einen schmalen Pfad durch den Wald. Obwohl es noch sehr früh war, stiegen die Temperaturen immer weiter an. Ein Glück, dass man auf diesem Abschnitt der Tour durch einen schattigen Wald entlang des kühlen Bärgündelbaches wandert.

Durch diesen geht es auf einem kleinen gut sichtbaren Pfad immer weiter bergauf, bis man nach einiger Zeit die wunderschöne Bärgündelealpe erreicht. Diese ist bewirtschaftet und hat einen unglaublich schönen Blick in's Bärgündeletal zu bieten. Zu meinem Bedauern hatte sie an diesem Morgen leider geschlossen, weshalb ich auf den heiß begehrten Kaiserschmarrn verzichten musste. „Ja, tatsächlich kann bei mir auch zum Frühstück der Kaiserschmarrn auf dem Tisch stehen“ ;)

Hinter der Bärgündelealpe steigt der Weg anschließend immer weiter an. „Also Rucksack strammziehen, alles bereit machen und den Aufstieg starten“. Mir persönlich gefällt es immer sehr gut, wenn man während der Tour durch kleine Latschenkieferbüsche wandert, wie es auch dort der Fall war.

Diese sehen nämlich nicht nur wunderschön aus, sondern bieten bei hohen Temperaturen auch ein wenig Schatten, was an diesem Tag auf jeden Fall mein Vorteil war. Trotz der atemberaubenden Aussicht unmittelbar vor mir, blieb mein Kopf fast immer gesenkt, da der Weg mit der Zeit wirklich sehr steil wird. Vor lauter Anstrengung hätte ich es fast nicht gemerkt, doch in einiger Entfernung konnte ich eine kleine Gams sehen, die es sich auf einer malerischen Almwiese gemütlich gemacht hatte. Genau das sind die Momente, für die sich solch anstrengende Aufstiege lohnen.

Seitdem ich vor einigen Jahren eine riesen Herde Steinböcke mit über 30 Tieren gesehen hatte, bin ich von allem, was dem Steinbock ähnlich sieht, fasziniert. Wieder schoss ich ein paar Bilder, genoss die wunderschöne Aussicht und machte mich anschließend so leise wie es geht auf den Weg.

Vor mir erstreckte sich ein hoher Berg, dessen riesige Felswand senkrecht in die Höhe schoss. Dadurch, dass die Sonne genau hinter dem Gipfel stand, war ich glücklicherweise fast den gesamten Aufstieg über im Schatten. Zum Schluss, kurz vor meinem Tagesziel, führte der Weg über ein großes Geröllfeld auf einen Felsvorsprung.

Die riesige Felswand des Berges, von dem ich bis heute noch nicht den Namen kenne, ließ ich rechts liegen und erreichte mit dem höchsten Punkt des Felsvorsprungs endlich wieder die ersten Sonnenstrahlen. Es war ein tolles Gefühl, als ich aus dem Schatten in die Sonne stieg und die Wärme auf der Haut spüren konnte.

Von dort aus waren es nur noch wenige Meter bis zum Prinz Luitpold Haus. Auch dieses war an jenem Morgen geschlossen, was mich zu dieser Zeit eigentlich freute, da dort keine anderen Menschen waren. Wenn man es so will, hatte ich das Prinz Luitpold Haus ganz für mich alleine.

Das musste ich natürlich ausnutzen, indem ich mir zunächst die Hütte anschaute und es mir anschließend am kleinen See direkt hinter dem Haus in der Sonne gemütlich machte. Mit einem Buch und etwas leckerem zu Essen, genoss ich so meinen letzten Tag in den wunderschönen Allgäuer Alpen.

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