Die Höhenkrankheit - Eine unterschätzte Gefahr im Gebirge

Wer sich über das Wandern oder Bergsteigen in größeren Höhen informiert, wird schnell auf die Gefahr der Höhenkrankheit stoßen. Dass es dabei allerdings häufig zu einem Missverständnis kommt, ist vielen nicht bewusst. Denn auch wenn im Namen das Wort Höhe steht, kann die Höhenkrankheit selbst in niedrigen Regionen auftreten.

Was ist die Höhenkrankheit?

Die Höhenkrankheit ist, wie der Name schon verrät, eine Krankheit oder Gefahr, die vor allem in den Bergen auftritt. Dabei gibt es verschiedene Symptome, die mit der Krankheit einhergehen: Die gängigsten sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, allgemeine Schwäche, Appetitverlust, Schlafstörungen, Schwindel und Atemnot.

Je länger man in der Höhe bleibt, desto schlimmer werden die Symptome. Im Extremfall kann es sogar zu einem lebensbedrohlichen Hirnödem kommen, bei dem sich eine Flüssigkeit im Gehirn einlagert. Neben einem Hirnödem kann jedoch auch ein Lungenödem auftreten, bei dem sich die Flüssigkeit entsprechend in der Lunge ansammelt und dadurch zu besonders schwerer Atemnot führt.

Wann tritt die Höhenkrankheit auf?

Wann genau es zu den Symptomen der Höhenkrankheit kommt, kann man nicht genau sagen und ist auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die größte Gefahr ist allerdings, dass sich Bergsteiger darauf verlassen, dass die Krankheit erst ab einer bestimmten Höhe auftritt.

Denn bereits ab 1.500m Höhe verlieren untrainierte Bergsteiger mit jeden 100 zusätzlichen Höhenmetern ein Prozent ihrer maximalen Sauerstoffkapazität. Dies bedeutet, dass schon ab dieser Höhe mit Symptomen der Höhenkrankheit gerechnet werden muss. In den meisten Fällen tritt die Höhenkrankheit allerdings erst ab einer Höhe von 2.500m auf, wo die Sauerstoffkapazität bereits um 10 Prozent gesunken ist.

Wie kommt es zur Höhenkrankheit?

Meist tritt die Höhenkrankheit auf, wenn Bergsteiger oder Wanderer zu schnell aufsteigen. Doch was bedeutet eigentlich zu schnell? - Um sich an die Höhe in den Bergen gewöhnen zu können, muss man sich akklimatisieren. Dies ist ein Prozess, bei dem der Sauerstoffmangel in der Höhe langsam kompensiert wird.

Akklimatisieren kann man, indem man Beispielsweise langsam wandert oder in großen Höhen schläft. Dabei ist jedoch wichtig, dass man tagsüber einige Höhenmeter über den Schlafplatz wandert, dann wieder absteigt und in der Hütte übernachtet. So kann sich der Körper am besten an die Höhe gewöhnen.

Wenn man nun ohne Akklimatisation, vielleicht sogar gleich nach der Anreise aus dem Flachland schnell aufsteigt, kann sich der Körper nicht gut an die Höhe gewöhnen. Dadurch kommt es dazu, dass der höhenbedingte Sauerstoffmangel nicht ausreichend kompensiert werden kann.

Was passiert bei der Höhenkrankheit?

Sobald man in größere Höhen aufsteigt, fällt nicht nur der Luftdruck, sondern auch der Sauerstoffpartialdruck in der Luft. Da damit auch der arterielle Sauerstoffpartialdruck immer weiter abnimmt, versucht der Körper den dadurch verringerten Sauerstoffgehalt durch erhöhte Atem- und Herzfrequenzen zu kompensieren.

Da dies sehr viel Energie raubt, fällt auch die Leistungsfähigkeit, je mehr der Körper gegen den Sauerstoffmangel ankämpfen muss. Steigt man nun immer weiter auf und entzieht dem Körper damit noch mehr Sauerstoff, kann es zu den lebensbedrohlichen Höhenhirn- oder Höhenlungenödemen kommen.

Dabei lagern sich Flüssigkeiten im Gehirn oder der Lunge an, die in den meisten Fällen tödlich enden. Das passiert, da sich das Gehirn nicht weiter ausdehnen kann und dadurch ein gefährlicher Druck entsteht.

Welche Symptome treten auf?

Das Hauptsymptom sind meist Kopfschmerzen. Diese treten bei der Höhenkrankheit am häufigsten auf und werden teilweise von weiteren Symptomen begleitet. Zu diesen gehören Schwindel, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Schlafstörungen und ein allgemeines Unwohlsein. Des Weiteren können nach längerem Aufenthalt in der Höhe auch die Füße und Hände anschwellen.

Was kann man bei aufgetretener Krankheit tun?

Allgemein ist das beste, um die Höhenkrankheit überhaupt vorzubeugen, langsam aufzusteigen und sich zu akklimatisieren. Dies bedeutet, dass man eventuell mehr Pausen oder sogar Nächte einlegen muss, einen langsameren Schritt geht und immer mal wieder auf sein Wohlbefinden achten sollte.

Falls man doch Symptome der Höhenkrankheit spürt, kann man unterschiedlich dagegen vorgehen. Das Beste ist, die Tour abzubrechen und mindestens 1.000 Höhenmeter abzusteigen. Falls dies nicht mehr möglich ist, kommt auch ein Abtransport infrage. Außerdem ist es wichtig, immer genügend Wasser zu trinken und sich im Vorfeld eventuell beim Arzt zu informieren, ob ein Aufenthalt in der Höhe sinnvoll wäre.

Bestimmte Vorerkrankungen wie Beispielsweise ein Herzinfarkt oder Schlaganfall sind Anzeichen dafür, dass man mit dem Arzt darüber sprechen sollte. Auch wer medikamentös gegen die Höhenkrankheit vorgehen möchte, muss vorher mit dem Arzt darüber sprechen. Das Wichtigste ist jedoch, dass man dadurch keinen Aufstieg erzwingen darf, da dieser ansonsten tödlich enden kann.

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